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apprenticeship of women in northern Afghanistan

Ziel dieses Projektes war es, Frauen in jeweils 6 Monaten soweit im Schneiderhandwerk auszubilden, dass diese fähig sind, selbständig diesen Beruf auszuüben und damit ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familie zu verdienen. Sie sollten nicht nur handwerkliches Fachwissen, sondern auch Grundlagen der Alphabetisierung erlernen, um ihren Beruf kompetent ausüben zu können. Ergänzt wurde diese mehrgleisige Ausbildung durch Übungen zur Psycho-Sozialhygiene, die den Frauen helfen sollen, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten und ihre kommunikativen und sozialen Fähigkeiten zu stärken.

Mit ihrer Arbeit können sie den Wiederaufbau Afghanistans unterstützen, indem sie später selbst als Arbeitgeberinnen und Ausbilderinnen tätig werden.

Für die Ausbildung der je 30 Frauen waren drei Schneiderei-Lehrerinnen zuständig, deren Aufgaben die Vermittlung spezifischer handwerklicher Fähigkeiten und die Beratung und Unterstützung der Auszubildenden war. Zusätzlich hat eine Lehrerin die Grundlagen der Alphabetisierung in Hinblick auf ihre Einbindung und Anwendung in der beruflichen Ausbildung vermittelt, um dadurch eine schnellere Aufnahme und Umsetzung des schulischen Lernstoffs erreichen zu können.

Für die Leitung und Organisation des Projekts war Frau Karin Struck verantwortlich. Als Stellvertretung wurde vor Ort ein stellvertretender Leiter eingestellt. Beide kümmerten sich um die Organisation und Koordination der gesamten Abläufe, administrative Tätigkeiten, pädagogische Betreuung der Auszubildenden, Personalführung, Organisation des Einkaufs und die Terminplanung.

Frau Struck war für den psychosozialen Ansatz verantwortlich: Die Teilnehmerinnen sollten durch Entspannungs- und Kommunikationsübungen ihre emotionalen Fähigkeiten verbessern und ihre Persönlichkeit weiterentwickeln. Da für die Ausbildung Frauen aus schwierigen Verhältnissen ausgewählt wurden, war es ein Teilziel, diesen Frauen bei der Verarbeitung erlittener Traumata zur Seite zu stehen, und ihnen Techniken beizubringen, die sie bei der Bewältigung ihres Alltags sowie der Hereinfindung in ihren neuen Beruf unterstützten. 

Dies alles geschah an die örtlichen Verhältnisse angepasst, mit dem größtmöglichen Respekt vor der afghanischen Kultur und ihren Traditionen. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, die persönlichen Ressourcen der Frauen, die sich aus ihrer Kultur und ihrem Background ergeben, mit einzubeziehen und als wertvollen Anteil wahrzunehmen und zu fördern.

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